Mittwoch, 28. März 2012

12. Nachricht aus Kenia (20.03. – 26.03.2012)
Nachdem wir Masjoka in der Nacht von Montag auf Dienstag (3:00 Uhr) in den acht Kilometer entfernten Ort gebracht hatten, haben wir für Fr. Alfonce das Frühstück vorbereitet und sind um halb sechs nochmal ne Runde schlafen gegangen. Doch um neun Uhr war die Nacht dann doch vorbei, denn die Temperaturen über 40°C lassen einen schon im Liegen schwitzen.
Die anderen Mahlzeiten am Tag haben wir natürlich auch vorbereitet, was relativ zeitintensiv ist, da hier zweimal warm gegessen wir und immer was anderes. Außerdem haben wir im Rahmen dieser Küchenkarriere gelernt wie man auf Kohle kocht um Gas zu sparen. Neben Kochen, haben wir noch hier und da etwas sauber gemacht und aufgeräumt…und dann fuhr Fr. Alfonce auch schon wieder nach Marigat um dort einen anderen Priester abzuholen.
Für uns bedeutete dies: Alleine in der Missionsstation im Busch! Glücklicherweise ist uns in dieser Zeit keine Schlange über den Weg gelaufen.
Am Donnerstag Morgen haben wir die Missionsstation dann auch für zwei Tage verlassen und sind mit der mobilen „Medical Clinic“ raus in den Busch gefahren und über Nacht geblieben. Mit diesem Projekt wird eine medizinische Basisversorgung in East Pokot ermöglicht. Einmal in der Woche fährt der Krankenwagen-Landcruiser raus in sehr entlegene Orte um den Menschen einen medizinischen Service zu ermöglichen. Wir waren dabei.
Nach einer endlosen vierstündigen Fahrt durchs Buschland ohne Straßen hielt der Krankenwagen unter einem Baum. „Wir sind da!“ hieß es dann. …und langsam kamen immer mehr Menschen zu diesem Baum. Hauptsächlich Mütter mit ihren kleinen Kindern und Babys. Es wurden Impfungen vorgenommen und Kinder gewogen um die Ernährung zu überprüfen. Für viele der Pokot-Frauen hier war es das erste Mal, dass sie einen weißen Menschen sahen.
Abends wurde uns auch hier eine Ziege geschenkt und wir durften beim Schlachten und ausnehmen assistieren (wieder mit Kopflampe) … und auch Hand anlegen, am Beinchen, beim Fell abziehen.… Jedenfalls wurde die Ziege später am Lagerfeuer gegrillt. Das nennt man dann „nyama choma ya mbusi“ (gegrilltes Ziegenfleisch). Wir müssen zugeben, gegrillt ist Ziege gar nicht so schlecht. Dazu gab es Ugali und heißen Tee.
Nach einer Nacht im Zelt ging den nächsten Tag die Fahrt mit der „medical clinic“ zu einem weiteren einsamen Ort im Busch. Diesmal mit Ziege an Bord, während der gesamten Fahrt. Wir hatten nämlich noch eine lebende für zu Hause geschenkt bekommen. Am Nachmittag haben wir die lange und etwas beschwerliche Heimreise zur Missionsstation angetreten.
Hier war inzwischen Fr. Alfonce mit dem Gastpriester angekommen. Daher hatten wir den Rest der Woche viel in der Küche zu tun….und wie sollte es anders sein, der Missionsstation wurde ein Hahn für den Gast geschenkt. Der wurde sonntags geschlachtet und wir haben den Rest übernommen. Schweizer Taschenmesser sind wirklich scharf.
Doch neben der Küchenarbeit waren wir auch in der Schule in Chemolingot aktiv. Hier haben wir die Stühle der Essenshalle abgeschliffen. Streichen werden sie wohl in der nächsten Woche. Schmiergelpapier kann ja so einiges bewirken, aber ein Bandschleifer wäre auch ganz nett gewesen.







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