Nachdem wir unsere Schmiergelarbeiten beendet hatten, haben wir Montag Fr. David, den Gastpriester mit dem Auto nach Marigat gebracht. Fr. Alfonce ist in der Missionsstation geblieben, hatte uns allerdings ein paar Aufträge für die Stadt gegeben.
Wir machten uns also diesmal alleine auf den Weg über die Buschpisten. Auf der Ladefläche jede Menge Menschen die wir hier und da am Straßenrand aufgabelten und ihnen einen „Lift“ (Mitfahrgelegenheit) auf unserer Strecke gaben. Kein Ahnung wie es sein kann, dass die Menschen immer an der Straße stehen, wenn das einzige Auto in der Region vorbeikommt. Ein Phänomen. Jedenfalls freuen sie sich immer, wenn man sie mitnimmt.
In Marigat haben wir den Gastpriester abgesetzt und sind weiter nach Nakuru gefahren. Nach einer Fahrt von ca. 5 Stunden haben wir in einem ziemlich schönen Hotel eingecheckt. Leider etwas teuerer als geplant, aber dafür zentral. Wir haben also nochmal eine kleine Pause vom Busch und der Wüste genommen und die Nacht im Hotel genossen. Und wir haben uns eine Art Vollkornbrot (braunes Brot mit Haferflocken) und Frischkäse im Supermarkt gegönnt und ein fast deutsches Abendessen auf dem Balkon des Hotelzimmers genossen. Normales kann manchmal so besonders werden!!!
Doch vor dem Abendessen haben wir uns noch mit einem Mechaniker getroffen, der eine Inspektion am Landcruiser machen sollte und 1,5t Zement für den Kirchenbau gekauft. Wenn man aus der ruhigen Wüste kommt, kann schon so eine kleine Stadt wie Nakuru echt anstrengend werden…vor allem der Fahrstil auf den Straßen. Regeln gibt es nicht, oder zumindest werden sie nicht beachtet. Wir waren jedenfalls froh ein wenig Ruhe im Hotel zu finden. Auch wegen der vergangenen Woche, die nicht viel Schlaf zugelassen hatte.
Am nächsten morgen stand allerdings wieder früh Aufstehen auf dem Programm…aber für was echt Schönes. Wir sind in den Lake Nakuru Nationalpark gefahren. Da hier die Wege gut beschildert sind und der Park eine überschaubare Größe hat, darf man hier mit dem eigenen Auto alleine durchfahren. Und das haben wir dann mit dem Landcruiser von Fr. Alfonce getan. Im Park haben wir viele verschiedene Tiere gesehen und geniale Aussichten genossen. Einmal ist uns ein Pavian, doch etwas nah gekommen. Er ist auf die Ladefläche des Autos gesprungen und wollte unsere Tasche klauen…zum Glück konnte Judith ihn durch Schläge mit dem dicken Reiseführer aufs Auto verjagen und dann hat Meike Vollgas gegeben. Gerettet! Wie man sieht, es war aufregend, ne echte Safari halt.
Am Nachmittag wurden noch einige Besorgungen gemacht, der Zement aufgeladen und die Reise nach Marigat angetreten. Leider konnten wir trotz für Kenia gute Straßenverhältnissen nur ca. 60 km/h fahren und unsere Fahrt wurde ziemlich lang und ein bisschen dunkel war es auch schon. Das ist hier gar nicht so lustig. Denn das Auto hat kein besonders gutes Licht, die Menschen laufen auf der Straße und fahren Fahrrad ohne Licht. Außerdem kommen urplötzlich Bodenwellen, die weder ein Warnschild noch eine Markierung auf der Straße aufweisen. Aber wir sind angekommen und alle um uns herum (Fr. Peter, Fr. Alfonce und der Mechaniker) waren froh von dieser sicheren Ankunft zu erfahren. Wie ihr seht, sind hier immer alle ganz besorgt um uns und uns kann quasi nix passieren.
…und gleich geht es wieder in den Busch!