Mittwoch, 28. März 2012

13. Nachricht aus Kenia (26.03. – 28.03.2012)
Nachdem wir unsere Schmiergelarbeiten beendet hatten, haben wir Montag Fr. David, den Gastpriester mit dem Auto nach Marigat gebracht. Fr. Alfonce ist in der Missionsstation geblieben, hatte uns allerdings ein paar Aufträge für die Stadt gegeben.
Wir machten uns also diesmal alleine auf den Weg über die Buschpisten. Auf der Ladefläche jede Menge Menschen die wir hier und da am Straßenrand aufgabelten und ihnen einen „Lift“ (Mitfahrgelegenheit) auf unserer Strecke gaben. Kein Ahnung wie es sein kann, dass die Menschen immer an der Straße stehen, wenn das einzige Auto in der Region vorbeikommt. Ein Phänomen. Jedenfalls freuen sie sich immer, wenn man sie mitnimmt.
In Marigat haben wir den Gastpriester abgesetzt und sind weiter nach Nakuru gefahren. Nach einer Fahrt von ca. 5 Stunden haben wir in einem ziemlich schönen Hotel eingecheckt. Leider etwas teuerer als geplant, aber dafür zentral. Wir haben also nochmal eine kleine Pause vom Busch und der Wüste genommen und die Nacht im Hotel genossen. Und wir haben uns eine Art Vollkornbrot (braunes Brot mit Haferflocken) und Frischkäse im Supermarkt gegönnt und ein fast deutsches Abendessen auf dem Balkon des Hotelzimmers genossen. Normales kann manchmal so besonders werden!!!
Doch vor dem Abendessen haben wir uns noch mit einem Mechaniker getroffen, der eine Inspektion am Landcruiser machen sollte und 1,5t Zement für den Kirchenbau gekauft. Wenn man aus der ruhigen Wüste kommt, kann schon so eine kleine Stadt wie Nakuru echt anstrengend werden…vor allem der Fahrstil auf den Straßen. Regeln gibt es nicht, oder zumindest werden sie nicht beachtet. Wir waren jedenfalls froh ein wenig Ruhe im Hotel zu finden. Auch wegen der vergangenen Woche, die nicht viel Schlaf zugelassen hatte.
Am nächsten morgen stand allerdings wieder früh Aufstehen auf dem Programm…aber für was echt Schönes. Wir sind in den Lake Nakuru Nationalpark gefahren. Da hier die Wege gut beschildert sind und der Park eine überschaubare Größe hat, darf man hier mit dem eigenen Auto alleine durchfahren. Und das haben wir dann mit dem Landcruiser von Fr. Alfonce getan. Im Park haben wir viele verschiedene Tiere gesehen und geniale Aussichten genossen. Einmal ist uns ein Pavian, doch etwas nah gekommen. Er ist auf die Ladefläche des Autos gesprungen und wollte unsere Tasche klauen…zum Glück konnte Judith ihn durch Schläge mit dem dicken Reiseführer aufs Auto verjagen und dann hat Meike Vollgas gegeben. Gerettet! Wie man sieht, es war aufregend, ne echte Safari halt.
Am Nachmittag wurden noch einige Besorgungen gemacht, der Zement aufgeladen und die Reise nach Marigat angetreten. Leider konnten wir trotz für Kenia gute Straßenverhältnissen nur ca. 60 km/h fahren und unsere Fahrt wurde ziemlich lang und ein bisschen dunkel war es auch schon. Das ist hier gar nicht so lustig. Denn das Auto hat kein besonders gutes Licht, die Menschen laufen auf der Straße und fahren Fahrrad ohne Licht. Außerdem kommen urplötzlich Bodenwellen, die weder ein Warnschild noch eine Markierung auf der Straße aufweisen. Aber wir sind angekommen und alle um uns herum (Fr. Peter, Fr. Alfonce und der Mechaniker) waren froh von dieser sicheren Ankunft zu erfahren. Wie ihr seht, sind hier immer alle ganz besorgt um uns und uns kann quasi nix passieren.
…und gleich geht es wieder in den Busch!










12. Nachricht aus Kenia (20.03. – 26.03.2012)
Nachdem wir Masjoka in der Nacht von Montag auf Dienstag (3:00 Uhr) in den acht Kilometer entfernten Ort gebracht hatten, haben wir für Fr. Alfonce das Frühstück vorbereitet und sind um halb sechs nochmal ne Runde schlafen gegangen. Doch um neun Uhr war die Nacht dann doch vorbei, denn die Temperaturen über 40°C lassen einen schon im Liegen schwitzen.
Die anderen Mahlzeiten am Tag haben wir natürlich auch vorbereitet, was relativ zeitintensiv ist, da hier zweimal warm gegessen wir und immer was anderes. Außerdem haben wir im Rahmen dieser Küchenkarriere gelernt wie man auf Kohle kocht um Gas zu sparen. Neben Kochen, haben wir noch hier und da etwas sauber gemacht und aufgeräumt…und dann fuhr Fr. Alfonce auch schon wieder nach Marigat um dort einen anderen Priester abzuholen.
Für uns bedeutete dies: Alleine in der Missionsstation im Busch! Glücklicherweise ist uns in dieser Zeit keine Schlange über den Weg gelaufen.
Am Donnerstag Morgen haben wir die Missionsstation dann auch für zwei Tage verlassen und sind mit der mobilen „Medical Clinic“ raus in den Busch gefahren und über Nacht geblieben. Mit diesem Projekt wird eine medizinische Basisversorgung in East Pokot ermöglicht. Einmal in der Woche fährt der Krankenwagen-Landcruiser raus in sehr entlegene Orte um den Menschen einen medizinischen Service zu ermöglichen. Wir waren dabei.
Nach einer endlosen vierstündigen Fahrt durchs Buschland ohne Straßen hielt der Krankenwagen unter einem Baum. „Wir sind da!“ hieß es dann. …und langsam kamen immer mehr Menschen zu diesem Baum. Hauptsächlich Mütter mit ihren kleinen Kindern und Babys. Es wurden Impfungen vorgenommen und Kinder gewogen um die Ernährung zu überprüfen. Für viele der Pokot-Frauen hier war es das erste Mal, dass sie einen weißen Menschen sahen.
Abends wurde uns auch hier eine Ziege geschenkt und wir durften beim Schlachten und ausnehmen assistieren (wieder mit Kopflampe) … und auch Hand anlegen, am Beinchen, beim Fell abziehen.… Jedenfalls wurde die Ziege später am Lagerfeuer gegrillt. Das nennt man dann „nyama choma ya mbusi“ (gegrilltes Ziegenfleisch). Wir müssen zugeben, gegrillt ist Ziege gar nicht so schlecht. Dazu gab es Ugali und heißen Tee.
Nach einer Nacht im Zelt ging den nächsten Tag die Fahrt mit der „medical clinic“ zu einem weiteren einsamen Ort im Busch. Diesmal mit Ziege an Bord, während der gesamten Fahrt. Wir hatten nämlich noch eine lebende für zu Hause geschenkt bekommen. Am Nachmittag haben wir die lange und etwas beschwerliche Heimreise zur Missionsstation angetreten.
Hier war inzwischen Fr. Alfonce mit dem Gastpriester angekommen. Daher hatten wir den Rest der Woche viel in der Küche zu tun….und wie sollte es anders sein, der Missionsstation wurde ein Hahn für den Gast geschenkt. Der wurde sonntags geschlachtet und wir haben den Rest übernommen. Schweizer Taschenmesser sind wirklich scharf.
Doch neben der Küchenarbeit waren wir auch in der Schule in Chemolingot aktiv. Hier haben wir die Stühle der Essenshalle abgeschliffen. Streichen werden sie wohl in der nächsten Woche. Schmiergelpapier kann ja so einiges bewirken, aber ein Bandschleifer wäre auch ganz nett gewesen.













11. Nachricht aus Kenia (13.03. – 19.03.2012)
…da sind wir wieder…zurück in Kositei. Hier gibt’s zwar kein Netzempfang, aber hier ist immer etwas los. In dieser Woche erwarteten wir zum Beispiel den Bischof von Nakuru. Doch davor gab es einiges vorzubereiten, da sonntags die neue Kirche offiziell eröffnet werden sollte. Auch wir hatten die eine oder andere Aufgabe und jede Menge zu tun. Wir haben ein großes Schild für die Kirche gemalt und geschrieben(mit dem Namen der Kirche) und einen Ambo aus Holz gezimmert und gestrichen. So sah es zeitweise auf unserer Veranda aus wie in einer kleinen Werkstatt, was es irgendwie auch war.
Masjoka (der Koch und Mann für alles in der Missionsstation) hat uns beim Sägen assistiert und dabei die wahnsinnige Wirkung einer Kopflampe kennengelernt. Die Kopflampe half jedoch nicht nur beim Schreinern in der Dunkelheit.
Am nächsten Tag spendete sie das Licht beim Ziege schlachten. Denn immer wenn Besuch kommt wird hier in East Pokot (Kosotei) aus Gastfreundschaft eine Ziege geschlachtet, damit man dem Besuch auch Fleisch anbieten kann. Ziege deshalb, weil es hier fast nur Ziegen gibt und das sehr typisch für die Region ist. Außerdem mögen die Menschen das Ziegenfleisch sehr gerne…vielleicht Geschmackssache und Gemüse ist ja auch recht lecker. Lustig war, dass der Bischof auch nicht so gerne Fleisch ist. Naja die Ziege wurde innerhalb der Besuchstage erfolgreich verarbeitet und gekocht.
Wie man hört, es gab auch viel Arbeit in der Küche und da haben wir dann auch geholfen. Da wir uns am Ende des letzten Ausflugs in Marigat sehr gut mit Mangos, Bananen und Wassermelonen eingedeckt hatten konnten wir unter anderem leckeren Obstsalat machen. Sonst haben wir getan was anfiel.
Nach der Kircheneröffnung am Sonntag wurde für alle an der Missionsstation gekocht. Es gab Githeri (Bohnen mit Mais). Somit waren natürlich alle jung und alt, groß und klein an der Missionsstation…und aus unserer Veranda wurde diesmal so ne Art Jugend- und Kindertreff. Es haben sich alle sehr wohl dort gefühlt und wir haben mit ihnen Mandalas gemalt und Fotos von der Kircheneröffnung auf dem Netbook angeschaut.
Die Fotos waren besonders interessant, da für den Bischof die traditionellen Tänze der Pokot-Menschen von den Jugendlichen der Schule aufgeführt wurden. Wie also die traditionellen Pokots aussehen, seht ihr auf den Fotos…und sie sehen wirklich so aus.
Nachdem der Trubel am Montag vorbei war, wurde alles aufgeräumt und Masjoka durfte für eine Woche in Urlaub zu seiner Familie fahren. Schön für ihn… Arbeit für uns. Wir haben den Küchendienst in der nächsten Woche übernommen. Wie diese Woche aussah, könnt ihr im nächsten Post lesen.

Montag, 12. März 2012





10. Nachricht aus Kenia (11.03. – 12.03.2012)
… Kenia hat einfach soviel Sehenswertes. Am Sonntag waren wir gemeinsam mit Besuch aus Nairobi (Fr. Benedikt, Sr. Celine und zwei Krankenschwestern aus Deutschland) am Lake Baringo. Dies ist ein großer Süßwassersee im Rift Valley. Den See haben wir per Motorboot erkundet und tatsächlich einige Tiere gesehen. Laut Reiseführer ist hier das Paradies aller Vogelliebhaber. Dem entsprechend haben wir viele verschiedene Vögel, an der Spitze einen Seeadler gesehen. Doch auch die Nilpferde und die Krokodile im Wasser waren durchaus interessant anzusehen. …besonders weil der Bootsführer ohne Scheu bis auf zwei Meter an die Krokodile herangefahren ist. Etwas unwirklich wirkt es wenn man dann zehn Meter neben dem Krokodil Kinder im See baden sieht.
Nach dieser interessanten Seefahrt nahm uns Fr. Benedikt wieder mit in Richtung Lake Bogoria. Da wir diesen jedoch schon mit Fr. Peter besucht hatten, sind wir einfach am schicken Hotel ausgestiegen und diesmal ne Runde im kalten Pool schwimmen gegangen. Hier waren wir allerdings alleine…wir glauben der ist den anderen zu kalt, obwohl die Wassertemperatur höher war als in allen beheizten Hallenbädern Deutschlands. …das hört sich schon ziemlich nach Urlaub an und so nehmen wir es auch wahr!
Wieder angekommen in der Missionsstation in Marigat kam es noch zu einem kleinen Zwischenfall, der auch mehr oder weniger große Auswirkung auf unsere Abend- bzw. Nachtgestaltung hatte. Der Hahn hat sich ein Bein gebrochen und musste vom Wachmann notgeschlachtet werden. Da wir sowieso grade in der Küche standen um das Frühstück für den nächsten Morgen vorzubereiten, wurden wir gefragt ob wir auch Hühnersuppe zum Frühstück machen könnten.
…kurz überlegt…klar können wir: wofür hat man jahrelang neben der Hühnerfarm in Betzdorf gelebt, viel Zeit auf dem Bauernhof verbracht und auch bei der hauseigenen Hühnerzucht geholfen. Kurz um, wir sollten den Hahn auch ausnehmen und zerlegen, bevor wir die Hühnersuppe daraus kochen sollten. Hier hat allerdings dann auch der Wachmann noch ein wenig Hand angelegt. …nachdem wir die Hühnersuppe dann bis Nachts um 2:00 Uhr gekocht haben, wurde sie beim Frühstück, zum Frühstück sehr gelobt. Auch wenn wir den Genuss morgens um acht noch nicht nachvollziehen konnten.
Doch wir haben uns natürlich auch in Marigat auch mal außerhalb der Missionsstation aufgehalten. So haben wir heute beim Schreiner Holzwürfel und Platten anfertigen lassen um Pausenspielzeug für die Grundschule in Chemolingot zu bauen. Für die Betten im Mädchenschlafraum in der Grundschule in Kositei haben wir neue Matratzen gekauft, da sich hier zurzeit ca. 6 Mädchen im Alter zwischen 7 und 18 Jahren ein Hochbett teilen.
Die Einkäufe verraten es schon…morgen geht unsere Reise zurück in die Wüste. Der Urlaub ist vorbei, aber die Spannung bleibt.



9. Nachricht aus Kenia (09.03. – 10.03.2012)
Hier in Marigat leben wir in der Missionsstation und erkunden ein wenig die Gegend. Heute hat uns Fr. Peter die Farm gezeigt, die zur Mission dazugehört. Danach haben wir das kleine Zentrum des Dorfs auf eigene Faust erkundet und frisches Obst für einen tropischen Obstsalat gekauft.
 Hier in Marigat, der letzten kleinen Stadt mit Tankstelle und kleinen Läden vor der Wüste des Pokot-Lands haben wir übrigens durchgehend Handyempfang. Man kann also einfach anrufen. Wir sagen euch bescheid, wenn wir unsere Reise zurück in den Busch fortsetzen und der andauernde Empfang wieder schwindet.

Gestern waren wir am Lake Bogoria. Ein kleiner Nationalpark mir einem großen Salzwassersee (30 qkm). Dort konnten wir hunderte Flamingos und einige andere Tiere beobachten. Aber das besondere an diesem Ort sind wohl die heißen Quellen. Aus dem Nichts tritt dort an einigen Stellen kochend heißes Wasser aus dem Boden. Wir haben uns vor Ort als kleinen Snack ein Ei in den Quellen gekocht. Später ging es weiter in ein Hotel in Nähe des Sees, wo wir am Abend ein Bad im Natur-Swimmingpool bei 40°C genießen konnten. Das Wasser des Pools kommt aus den heißen Quellen.
…uns geht’s gut!


8. Nachricht aus Kenia (07.03. – 08.03.2012)
Doch wir sollten auch nicht lange in Kositei verweilen. Die Reise ging weiter. Fr. Alfonce fühlte sich nicht gut aufgrund einer Malaria. Er wollte gerne nach Nairobi zum Check ins Krankenhaus. Da er sich jedoch zu schwach zum Fahren fühlte wurde die Meike unser Fahrer. Meike fuhr den Landcruiser ziemlich sicher von Kositei bis Nakuru, wo ein weiterer Fahrer aus Nairobi wartete. Die Straßen waren zum Teil ähnlich wir nach Barpello und die Fahrt dauerte insgesamt 6 Stunden für 250 km.
In Nakuru verweilten wir alleine eine Nacht im Hotel. Hier haben wir nach ca. 2 Wochen den Luxus einer Toilette und Dusche auf dem Zimmer ziemlich genossen. …und auch dem Supermarkt haben wir einen kleinen Besuch abgestattet und konnten an einer Tafel Rittersport-Schokolade nicht vorbeigehen. Den nächsten Tag wurden wir in Nauru von Fr. Peter aufgegabelt und sind den Tag über durch die Innenstadt von Nakuru gelaufen. Ein besonderes Highlight war das bunte Treiben auf dem Markt. Nakuru ist die viertgrößte Stadt Kenias und hat als ein wichtiges Handelszentrum für die Rift-Valley-Provinz einiges zu bieten. Die Stadt ist nicht besonders schön, aber man bekommt alles was man braucht. Auch Schokolade ;-)
Nach einem gemeinsamen späten Lunch im Summit-Hotel ganz in der Nähe des Lake Nakuru sind wir um 18:30 Uhr mit Fr. Peter im Landcruiser nach Marigat gefahren, wo wir jetzt die nächsten Tage verweilen.

7. Nachricht aus Kenia (04.03. – 06.03.2012)
Nach Barpello sind wir am Sonntag den 04.03.2012 gefahren. Eigentlich sollte es nach dem Mittagessen so gegen 13Uhr losgehen. Damit niemand auf uns warten muss, hatten wir schon morgens vor der Sonntagsmesse unsere sieben Sachen zur Abfahrt bereit gepackt. Doch willkommen in Afrika. Wir fuhren so gegen 16:30Uhr. Wir hatten also noch viel Zeit…ganz nach dem Motto „take a rest“. Die Ruhephase war allerdings vor diesem Weg gar nicht so schlecht, denn der Weg in das kleine Dorf mitten in East Pokot war lang und schwer. Meike: „Was die hier Strßen nennen, sind bei uns noch nicht mal Wanderwege!“ Dementsprechend fuhren wir durch den ein oder anderen ausgetrockneten Fluss, über Steinpisten, Erdstraßen oder einfach mitten durch den Sand. Eindeutige Straßen waren selten zu erkennen. Doch nach 2,5 Stunden tauchten auf einmal Strommasten auf, die Menschen wurden mehr, wir sahen das blaue Dach einer sehr anerkannten Highschool in Kenia und ganz oben auf dem Berg war die Missionsstation der Spiritaner in Barpello. Hier war richtig was los, da hier ein Priester-Meetin der Priester von East Pokot stattfand. Wir waren vor allem mitgekommen um Fr. Sean Mc Govern kennenzulernen. Er war der erste Kontakt an den Meike sich mit ihrer Bewerbung wendete. Fr. Sean ist schon seit über 30 Jahren in Kenia und hat über 20 Jahre in Kositei gearbeitet. Als wir das Rundhaus betraten trafen wir jedoch nicht nur ihn, sondern eine ganze Runde älterer Missionare (vorrangig aus Irland). Für uns ein interessantes und ungewohntes Bild da wir schon lange nicht mehr soviele Weiße Menschen auf einem Fleck, wenn überhaupt getroffen hatten. Es war ein sehr interessanter und netter Abend…und wir konnten sehen, dass man auch mit 83 Jahren noch problemlos mit dem Smartphone umgehen kann. Zum Beispiel, wenn man mal eben ne SMS aus dem Sudan bekommt. Die Priester waren wirklich interessant und hatten viel zu erzählen.
Am nächsten morgen um 6:00Uhr mussten wir allerdings schon wieder fahren, da Fr. Peter mit dem wir gekommen waren ein Meeting in seiner Gemeinde hatte. Also machten wir uns nach einer kurzen Nacht wieder auf den etwas sehr holprigen Rückweg.




6. Nachricht aus Kenia (01.03. – 03.03.2012)
Die Zeit läuft und wir sind schon einen Monat in Kenia. …und auch in der verlassenen Region von East Pokot erleben wir fast täglich Neues.
Nachdem wir die Kobra vor unserem Haus verkraftet hatten und nun auch wieder ohne Angst zur Toilette gehen konnten, besuchte uns doch prompt drei Tage später ein Skorpion auf der Veranda. Zum Glück war er schnell wieder weg. Doch da wir nicht sehen konnten wohin er gelaufen war, sind wir lieber ins Bett unter das sichere Moskitonetz gegangen.
Somit hätten wir jetzt die Tiere in Kenia gesehen, die man laut Meike`s Reiseführer eigentlich nicht sieht wenn man in Kenia auf die Reise geht!
In der Schule haben wir uns nun schon etwas eingelebt und haben jeden Tag ein paar Stunden dort mit den Klassen 6 – 8. Die anderen Schüler verstehen noch kein Englisch, doch auch die älteren haben so ihre Schwierigkeiten. Wir haben ein kleines Projekt zur Verschönerung der doch sehr runtergekommenen Klassenräume gestartet. Fr. Alfonce hat uns Wandfarben und Pinsel aus Nakuru mitgebracht und wir haben eine Wand im Klassenraum der Klasse 8 angemalt. Als die SuS anfingen die Wand zu grundieren, wurde uns bewusst, dass viele von ihnen wahrscheinlich zum ersten Mal in ihrem Leben einen Pinsel in der Hand hatten. Dementsprechend viel Farbe tropfte auch auf Flächen wo keine Farbe hin sollte. Aber das Endergebnis kann sich sehen lassen und die Schüler hatten wirklich viel Spaß und Ausdauer. Auf dem Bild sieht man die Pokotlandschaft mit den Akazien, Kakteen und natürlich den Kamelen.
Kamele begegnen uns hier wirklich jeden Tag. Und letztens haben wir sogar Kamelsmilch getrunken. Wir wurden von einer Bewohnerin in Kositei zum Tee nach Hause eingeladen. Als wir ankamen wurde als erstes das Kamel gemolken und Tee mit der Milch gekocht. Wir waren ja ein bisschen skeptisch, doch die Milch schmeckt fast genauso wie Kuhmilch. Das ist das wohl mit der Ziegenmilch, die hier von den meisten Menschen getrunken wird etwas anders.
Doch die Ziegen werden nicht nur gemolken, sondern zu besonderen Anlässen (wie schon öfter erwähnt) auch geschlachtet. So wurde auch am letzten Samstag wieder eine Ziege geschlachtet um eine Spendensammlung für die Kirche in Chemolingot durchzuführen. Als besondere Aufmerksamkeit brachte man den Ziegenkopf zur Missionsstation und schenkte ihn Fr. Alfonce. Nachdem dieser dann den Nachmittag über in der Plastiktüte bei 40°C in der Küche lag, hat Masjoka den Kopf mit allem! aufs Feuer gelegt und solange geröstet bis das Fell komplett abgebrannt war. Danach wurde der Schädel geöffnet, das Gehirn den Hühnern gegeben und der gespaltene Schädel ca. 4 Stunden im Wasser gekocht. Hierzulande eine Delikatesse, die sich nicht jeder leisten kann. Zum Glück gab es für uns am Abend jedoch ein Stück vom Hahn der letzte Woche geschlachtet wurde und der Ziegenkopf wurde für den Priester aufbewahrt mit dem wir den nächsten Tag eine weite Tour nach Barpello machen sollten.