Mittwoch, 29. Februar 2012

Helfen in Kenia

Helfen in Kenia.
Auf unserer Reise haben wir bisher schon viel erlebt. Auf der einen Seite gab es unendlich offene und gastfreundliche Menschen und auf der anderen Seite mussten wir immer wieder Menschen in Not sehen.
Von Kilimambogo und dem Waisenhaus haben wir bereits ein wenig berichtet. Wir sind fest entschlossen nochmal zu den Kindern zurückzukehren und die Situation im Waisenhaus etwas zu verbessern.
Möglichkeiten:
- Verbesserung der hygienischen Versorgung durch Ausstattung mit Windeln und Wickelstation
- Anschaffung von neuen Hefte, von kleinen Spielsachen und Moskitonetzen
- Unterstützung der medizinischen Versorgung, da im Waisenhaus auch viele HIV positive Kinder leben

Nun sind wir in East Pokot, Kositei angekommen. Die Gegend ist extrem trocken und erlaubt keinerlei Anbau von Lebensmitteln. Die Pokot-Menschen leben hauptsächlich von der Vielhaltung (Ziegen).
Das Leben der Pokot ist geprägt von Armut und Hunger und hinzu kommen der sehr geringe Bildungsstand (Schulbesuchsrate bei 5%, Analphabetismus sehr hoch) und das altertümliche traditionelle Leben. Besonders die Mädchen sind in dieser Gegend „gefährdet“: häufig werden sie im Alter von 12-14 Jahren verheiratet und die Genitalverstümmelung ist auch hier noch üblich.

Möglichkeiten der Hilfe in gut organisierten Projekten koordiniert durch Fr. Alfonce Malinda mit dem wir hier in der Missionsstation der Spiritaner leben):
- Brunnenbau zur Versorgung der Menschen mit sauberem Wasser
- Bau von Schulen und Förderung der Mädchenbildung
- Versorgung mit Lebensmitteln
- Informationsvermittlung um den Menschen in East Pokot zu helfen, selbst ihre Situation langfristig zu verbessern

Inwieweit diese Projekte bestehen können, hängt leider von Spendengeldern ab.
Wer also diese in unseren Augen sehr guten Projekte direkt vor Ort unterstützen möchte kann dies auf folgendem Weg tun:

Überweisung auf folgendes Konto:
Judith Blickheuser
Kontonr.: 5869011
BLZ: 20041133
Bitte schreibt zusätzlich eine E-Mail mit Betrag und Name an: jublickheuser@gmx.de
- So haben wir hier einen besseren Überblick.

ODER:
Ihr könnt das Geld auch in bar an unsere Eltern geben. Die überweisen es uns dann.

Ein Euro ist auch schon viel! Denn ein Ball kann hier schon 20 Kinder glücklich machen.

Vielen Dank sagen
Meike und Judith in Kenia






5. Nachricht aus Kenia (21.02. – 29.02.2012)
Nun sind wir schon über eine Woche hier in East Pokot und natürlich ist auch hier einiges passiert.
Als erstes müssen wir die Temperaturangaben aktualisieren. Die Außen-Thermometer erreichen ihr Maximum von 50°C. Die genaue Temperatur können wir daher nur für den Innenraum geben: 40°C.
Das bedeutet, wir genießen die Hitze Kenias ;-)
An das Duschen ohne fließendes Wasser haben wir uns mittlerweile gewöhnt. …und auch für die Insekten haben wir mittlerweile schon mehr Interesse als Abneigung entwickelt. Kleine Eidechsen sind kein Problem. Doch als wir am letzten Sonntag dabei zuschauen mussten/konnten wie Masjoka und ein Freund ca. 10m vor unserer kleinen Veranda eine Kobra (über einen Meter lang) töteten, mussten wir doch etwas schlucken. Eigentlich hatten wir gehofft die vorhergesagten Schlangen frühestens am Tag vor unserer Abreise zu sehen. Dem war nicht so!!!!
Um diese Schlange (eine der giftigsten Schlangen hier) zu töten bedarf es mehrerer Schritte. Während der eine die Schlange mit unserer Taschenlampe (danke Papa) im Auge behielt, kochte der andere in der Küche Wasser. Das kochende Wasser wurde dann über die Schlange gegossen um danach ziemlich lange mit dem Stock auf den Kopf der Schlange zu hauen. Bis sie sich wirklich nicht mehr bewegte. Danach haben wir sie aus der Nähe betrachtet. Zum Schluss wurde die Schlange verbrannt.
Jetzt wissen wir auch wofür der Stock auf der Toilette und der Speer in unserem Zimmer sind!!!
Soviel zu den Naturerlebnissen hier in der Wüste.
Doch wir turnen ja nicht nur in der Wüste rum, sondern gehen auch in die Schule. In der letzten Woche waren wir nochmal in Chemolingot in der privaten Grundschule der Kirche. Hier haben wir mit den Schülern der Klasse 3 Memorys gebastelt und gespielt und Ball gespielt. Es war tatsächlich spannend eine Stunde lang den Ball im Kreis hin und her zuwerfen. Dann war Mittagspause. Am Samstag waren wir dann nochmal in der Schule. Da war so etas ähnliches wie Elternsprechtag und Elternabend in einem. Und weil dieser Tag etwas besonderes ist, gab es für alle Mittagessen in der neuen Essenshalle.
Für das Mittagessen hat die Direktorin höchstpersönlich am frühen Morgen eine Ziege geschlachtet. Diese gab es dann in undefinierbaren Stücken mit Ugali (Grieß) . Wir haben natürlich auch ein Stück Ziegenfleisch (nyama ya mbusi) abbekommen und mussten feststellen: Wir bevorzugen hier Gemüse!
Seit Montag sind wir nun in der Grundschule in Kositei. Nachdem wir ein kurzes Gespräch mit dem Direktor geführt haben um unsere Zeit an der Schule zu planen, wollten wir uns ein wenig den Unterricht anschauen. Dies war zum Teil möglich, da auch nur zum Teil Unterricht stattfand. Die Stunden werden hier wohl recht flexibel gehandhabt. ?! Mal schauen wir es in Zukunft wird?
Als letztes Highlight wollen wir nun noch vom letzten Regen berichten.
Ja es hat tatsächlich für zwei Stunden in der Wüste geregnet und alle haben sich wahnsinnig gefreut. Die Kinder sind draußen herumgelaufen und haben gespielt. Die Pokot-Männer haben sofort zum Dank eine Ziege geopfert und sie direkt hinter der Missionsstation aufs Feuer gelegt. Außerdem haben sie bis heute morgen (die ganze Nacht) gesungen und gebetet.
Zum Glück scheint jetzt wieder die Sonne. Denn die gestrige Freiluftdusche bei Regen hat zwar Wasser gespart, war aber mit abtrocknen … recht umständlich.
In diesem Sinne, jetzt wieder sonnige Grüße aus Kenia (East Pokot).

Dienstag, 21. Februar 2012

Ergänzende Informationen

Im moment haben wir nur an einem bestimmten Ort Netzempfang. Das ist 1 km von unserem Wohnort entfernt und mitten im Busch. Außerdem ist der Empfang schlecht und können somit zurzeit keine Bilder hochladen. Ihr müsst es euch einfach vorstellen. Sobald wir wieder mehr Möglichkeiten haben, ergänzen wir die Posts mit Bildern.
Liebe Grüße aus dem Land der Kakteen und Steine... und Kamele.




4. Nachricht aus Kenia (18.02. – 21.02.2012)
Am Samstagmorgen um 6:00 Uhr machten wir uns auf eine lange Reise nach Kositei. Mit einigen Zwischenstops in Nakuru und Marigat erreichten wir am Abend (20:00 Uhr) die Missionsstations in Kositei. Diese befindet sichquasi in der „Wüste“ ! Diese Gegend nennt sich East Pokot. Für die letzten 70 km des Weges brauchten wir drei Stunden. Denn ab Marigat gab es nur noch wenige echte Straßenabschnitte. Und je weniger die Straße wurde, desto weniger konnten wir uns vorstellen, dass hier irgendwo Menschen leben. Doch die vielen Ziegen am Wegesrand deuteten darauf hin. Häuser konnten wir jedoch nicht sehen, da die Pokot-Menschen in kleinen Rundhüttten mitten im Busch leben.
Somit sind die kleinen Gebäude der Missionsstation, neben der Schule und der Kirche nahezu die einzigen gemauerten Häuser.
Hier wohnen wir in einem kleinen Zweizimmer-Bungalow. Die Dusche ist im Freien und der Plumpsklo ca. 100m entfernt. Da es hier viele Schlangen gibt, ist die gute Taschenlampe von Papa jeden Abend im Einsatz. Nachdem wir nun unser kleines Reich ein wenig gesäubert haben, von großen und kleinen Insekten befreit und die Fenster verschlossen haben, fühlen wir uns mit etwas Gewöhnung an die vielen Eidechsen in den Räumen echt wohl. Wir leben hier gemeinsam mit Fr. Alfonce Malinda und einem weiteren Mitarbeiter. Die Menschenmenge um uns herum ist also recht begrenzt. Allerdings kommen hier viele Menschen hin um Wasser und Nahrung zu holen.
Eine unserer ersten Erkundungen war bis jetzt, neben dem Besuch in der Kirche und der Schule, die Besichtigung des nächstgelegenen Orts Chemolingot (8 km von Kositei entfernt) Dort kann man die wichtigsten Dinge wie Wasser oder etwas Gemüse einkaufen. Für alles andere muss man zurück nach Nakuru (250km entfernt und ca. 5 Stunden Fahrt)
Leider ist zur Zeit die Wasserleitung gebrochen und wir müssen Wasser aus den etwas entfernteren Brunnen holen. Somit hat sich die Dusche im Freien auch erledigt.
Wir sind gespannt auf die Zeit die da noch kommt und genießen und ertragen die Temperaturen von 40°C und mehr.
In diesem Sinne ALAAF, HELAU und NADDA JÖH…



3. Nachricht aus Kenia (15.02. – 17.02.2012)
Zurück in Nairobi haben wir uns mit Schwester Celine und Fr. Benedict getroffen. Mit ihnen sind wir aus Nairobi weiter Richtung Langata (Spiritan House) gefahren. Auf dem Weg haben wir noch einen kleinen Zwischenstop in einem neuen großen Einkaufszentrum und im Restaurant gemacht.
Am nächsten Tag sind wir nach einer ausgiebigen Wäsche-Wasch-Session nach Nairobi-Centre gefahren. Diese Tour machten wir gemeinsam mit Gast (Student im Spiritan-House) und Daniel einem Besucher aus Deutschland. In Nairobi haben wir uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten angeschaut. Außerdem sind wir durch sehr sehr unterschiedliche Stadtteile gelaufen. Einmal hätte es auch Frankfurt am Main sein können und das nächste Mal war es schon eher eine afrikanische Stadt. Allerdings war es hier für uns schon fast schwierig zwischen den vielen vielen Autos, Kleinbussen (Matatus) und Menschen umherzulaufen ohne unter die Räder zu geraten. Eine Stadt mit vielen Gesichtern. Nach einer Rückfahrt mit dem „City Hoppa“ waren wir dann echt erledigt.
Am nächsten Tag haben wir uns eine Elefantenstation angeschaut. Hier werden Elefantenwaisen aus ganz Kenia aufgezogen und später wieder ausgewildert. Hier konnte man bei der Fütterung der Elefantenbabys zuschauen.
Eigentlich sollte schon am Freitagnachmittag unsere Reise weiter nach Nakuru gehen. Aber da wir in Afrika sind verspätet sich alles ein wenig und somit auch unsere Weiterfahrt. Am Nachmittag haben wir somit beschlossen einen als Dankeschön für die herzliche Aufnahme im Spiritan House zu backen. Wir haben ganz nach Mutters Vorbild eine Krümeltorte gebacken. Diese gab`s dann zum Nachtisch am Abend vor unserer endgültigen Abreise.
2. Nachricht aus Kenia (11.02. – 15.02.2012)
Uns geht es hier immer noch super gut. Wir haben wieder einiges erlebt. Und vor lauter erleben, kaum Zeit zu schreiben. Daher folgt nun eine kleine Ansammlung von Informationen über die letzten Tage.
Am Samstag waren wir im Langata-Giraffen-Zentrum. Hier werden die Rotschildgiraffen gezüchtet und später ausgewildert. So schützte man den vor vielen Jahren den bedrohten Bestand.
Danach führte uns der Weg nach Kilimambogo (Kilimam-Berg, Bobgo-Büffel), 50km von Nairobi entfernt.
Hier haben wir im Schwestern Haus gewohnt und verschiedenenEinrichtungen besucht.
- Außerdem haben wir an der Sonntag-Messe teilgenommen: hier wurde getanzt und gesungen soviel es ging…und das über zwei Stunden lang.
- Wir haben im Waisenhaus mit den Kindern gespielt und Ausflüge unternommen.
o Zum Beispiel sind wir mit den größeren Kindern zu den 14 Falls gelaufen (eine Ansammlung von Wasserfällen und ein beliebtes Ausflugsziel in der Gegend).
o Auf dem Weg zu den Wasserfallen sind wir durch die großen Del Monte Ananas-Plantagen gelaufen.
o Am nächsten Tag waren wir am Del Monte Damm (Das ist die Bewässerungsanlage für die Ananas-Plantagen in der Umgebung. Denn hier aus Kilimambogo kommen unsere DelMonte-Ananas .
- Einen Vormittag lang sind wir mit drei Sozialarbeiterinnen durch die umliegenden Dörfer gelaufen und haben Familien, Kinder und alte Menschen besucht, die in einem Hilfsprogramm aufgenommen wurden. Bei den Kindern wird jede Woche der Armumfang gemessen, um zu überprüfen ob sie zugenommen haben. Durch diese Messungen werden auch neue unterernährte Kinder identifiziert und ins Programm aufgenommen. Das war ein sehr interessanter aber extrem heißer Vormittag für uns. Wir sind insgesamt vier Stunden zu Fuß durch die Sonne gelaufen, da die Häuser meistens nicht mit dem Auto zu erreichen sind.
- Besuch in der Primaryschool- hier hat Judith einen gesamten Tag verbracht. Ein gesamter Tag bedeutet hier: von 6:45 Uhr bis 16:30 Uhr. Allerdings findet in dieser Zeit nicht nur Unterricht statt. In der ersten Stunde am Morgen kommen die Schüler um den Schulhof zu säubern. Ich habe ich vielen Klassen hospitiert und manchmal war ich auch auf einmal alleine in der Klasse und habe dann spontan unterrichtet.
- Ich (Meike) habe einen gesamten Tag im Waisenhaus verbracht. Am Vormittag habe ich geholfen die kleinen Kinder zu waschen und zu wickeln. Danach habe ich mit den Kindern gespielt und Mary (der Leiterin des Waisenhauses) im Büro geholfen. Das heißt ich habe Dokumente abgetippt und Tabellen über den Nahrungsmittel- und Medikamentenverbrauch erstellt.
- Abends von 19:00 bis 21:00 Uhr haben die Kinder im Waisenhaus auch noch einmal so eine Art privaten Unterricht. Dort haben wir mit ihnen gelernt und gespielt und vor allem ein bisschen von Deutschland erzählt.
Am Abend warteten dann die Schwestern schon immer mit dem Essen auf uns. Wir wurden hier äußerst gut und sehr fürsorglich versorgt. Man achtete darauf, dass wir genug essen und trinken, unser Wasser mitnehmen und uns mit Sonnencrem einschmieren.
Nach ei paar ereignisreichen Tagen sind wir Mittwoch von einem Fahrer wieder zurück nach Nairobi gebracht worden.

Freitag, 10. Februar 2012

Erste Nachricht aus Kenia




10.02.12

Wir sind schon seit längerem gelandet.
…und nun funktioniert sogar das Internet und ein Handy mit kenianischer Nummer haben wir auch.
Judith: +254 707 889886
Meike: +254 707 889885

Nach einem problemlosen Flug, der im Flug vorbei war wurden wir pünktlich am Mittwoch (08.02.12) um 4:45 Uhr (kenianische Zeit - +2Std.) von Fr. Alfonce Malinda freundlich empfangen.
Unser erster Aufenthalt ist seit dem in der Nähe Nairobis bei den „Holy Ghost Fathers“ im „Spiritan House“ (ein Ausbildungs- und Wohnzentrum für werdende Priester).
Hier haben wir ein Besucherzimmer mit allem was dazu gehört, inklusive aller Mahlzeiten. …und das Essen ist gut! Wir wurden von allen sehr herzlich empfangen und wenn wir grade keine Pause machen, erleben wir jede Menge.

Erkundung der Gegend rund um Nairobi mit Fr. Alfonce Malinda im Landcruiser
Besuch der Spiritaner in St. Austins zum Mittagessen und Abendessen.
Besuch im „Waisenhaus für Tiere“ angegliedert an den Nairobi – Nationalpark mit Fr. Alfonce Malinda
…und eben noch der Besuch am Tangaza College zum Volleyball-Wettkampf der verschiedenen Orden.

Ja es scheint so, wir reisen wohl mit Gott!

Kwa herini!